Ulrike Gaube

Stadtentwicklung + Moderation

Foto: Hafen Offenbach

Standortsicherheit bei zunehmender Flächenknappheit

Die Standortsicherheit ist für jedes Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Wie viel die Standortsicherheit mit der Bauleitplanung und Stadtentwicklung zu tun hat, ist vielen Unternehmen häufig nicht bewusst. Dem möchte eine Handlungsempfehlung der IHK entgegenwirken. Wir haben die Zusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten gezielt für Unternehmen aufbereitet. Die Handlungsempfehlung steht auf der Website der IHK Frankfurt zur Verfügung.

Foto Heringen

Stadtumbau Heringen (Werra)

Heringen (Werra) wurde 2016 mit der Kernstadt in das Programm »Stadtumbau in Hessen« aufgenommen. Hierbei handelt es sich um ein Bund-Länder-Förderprogramm der Stadterneuerung, in dessen Rahmen die Stadt über einen Zeitraum von 10 Jahren bei dem Umbau und der nachhaltigen Entwicklung ihrer Kernstadt unterstützt wird. Zunächst wurde ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept das so genannte ISEK mit den Bürgern, der Verwaltung und der Politik aufgestellt. Es bildet die Grundlage für die weitere Arbeit und setzt den inhaltlichen und finanziellen Rahmen. Es wurden über 45 Maßnahmen identifiziert, deren Weiterentwicklung und Umsetzung nun angegangen werden kann.

Beim Ministerium können im ISEK identifizierte Maßnahmen jährlich für die Finanzierung beantragt werden. Bund und Land übernehmen dann rund zwei Drittel der förderfähigen Kosten. Die Kommune ist angehalten weitere Fördermittel zu akquirieren und auch private Dritte mit für die Umsetzung und Finanzierung von Maßnahmen zu mobilisieren.

Das vorgesehene Fördergebiet der Kernstadt von Heringen (Werra) umfasst den historischen Ortskern, die Hauptgeschäftslagen, zentrale öffentliche und private Einrichtungen insbesondere aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Verwaltung sowie weitgehend den Siedlungsbau bis 1945.

Ziel ist die städtebauliche Aufwertung des gesamten ausgewiesenen Förderbereiches, in Hinblick auf die zentralörtliche Funktion von Heringen (Werra) als Mittelzentrum im ländlichen Raum. Besondere Herausforderungen sind neben dem demographischen Wandel hierbei wirtschaftsstrukturelle Veränderungen. Die Entwicklung von Heringen (Werra) ist seit den letzten hundert Jahren eng verbunden mit dem Kalibergbau und der zugehörigen weiterverarbeitenden Industrie. Zukünftig gilt es, die Wirtschaft stärker zu diversifizieren. Schon heute kann Heringen (Werra) ein breites Angebot im Bereich Bildung und Gesundheitsversorgung vorweisen. Durch seine landschaftlich reizvolle Lage im Werratal ist es zudem für den Rad-, Wasser- und Wandertourismus gut geeignet, obwohl die Potentiale derzeit nicht ausgeschöpft werden.

Weitere Infos zum Programm und den Aktivitäten sowie Maßnahmen werden kontinuierlich unter stadtumbau.heringen.de bereitgestellt.

Foto Skyline Frankfurt

Wachstum gestalten | Frankfurt und Zürich im Vergleich

Während die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und in Deutschland stagniert bzw. rückläufig ist, verzeichnen Großstädte wie Zürich und Frankfurt ein deutliches Wachstum. Die Bevölkerung in Frankfurt ist in den letzten zehn Jahren um 70.000 Einwohner angestiegen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt wie auch die Stadtgesellschaft. Folgende Fragen wurden im Rahmen von Referaten und Hausarbeiten bearbeitet und diskutiert: Welche Möglichkeiten und Instrumente nutzen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um diese Entwicklung mitzugestalten? Können Zürich und Frankfurt voneinander lernen, und können die gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen mit einander vergleichen werden?

Das Seminar wurde im Sommersemester 2015 an der TU-Darmstadt in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt angeboten. 25 Studenten der Geographie, Architektur, Soziologie, Politik und Wirtschaftsingenieurwesen nahmen an dem Seminar teil.

Foto Turley Barracks

Turley Barracks Mannheim | Eine Kaserne wird Stadtquartier

Mannheim wurde im Jahr 1607 als Garnisonsstadt gegründet. Das letzte Kapitel seiner Militärgeschichte wird gerade beendet: Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die US Army die Kasernen der Wehrmacht und stationierte bis zu 8.300 US-Soldaten sowie 2.200 zivile Angestellte und ihre Familien – insgesamt bis zu 25.000 Menschen – in Mannheim. Die alten deutschen Kasernen wurden nach amerikanischen Vorstellungen umgebaut und erhielten Namen amerikanischer Präsidenten und Generäle. Nach dem Ende des Kalten Krieges begann der Abzug der US-Truppen. Diese hinterließen insgesamt 521 Hektar, das Fünffache von Mannheims City. Der Abzug der US-amerikanischen Truppen ist damit nicht nur eine starke sozio-kulturelle, sondern auch strukturelle Zäsur für die Stadt.

Der Entwurf behandelte die Turley Barracks, die zwischen 1899 und 1901 als Kaiser-Wilhelm-Kasernen erbaut wurden und von 1945 bis zu ihrer endgültigen Räumung durch die US Army im Jahre 2007 vor allem Transporteinheiten beheimateten. Das innenstadtnahe Areal soll zu einem attraktiven Wohn- und Dienstleistungsstandort umgebaut und damit erstmalig in das zivile Leben der Stadt Mannheim integriert werden.

Das Areal der Turley Barracks liegt im Stadtteil Neckarstadt-Ost. Das Gelände umfasst ca. 13 ha. Umgeben ist es von sehr unterschiedlichen baulichen Strukturen, die alle während des 20. Jahrhunderts entstanden und mit verschiedenen städtebaulichen Leitbildern, aber in der Regel auch mit unterschiedlichen Lebensstilen seitens ihrer Bewohner verbunden sind. Es sollte ein Wohnquartier mit den zugehörigen Nutzungen entwickelt werden, welches an die angrenzenden Nutzungen und Stadtstrukturen anknüpfte. Die Studierenden arbeiteten in Gruppen à 4 Personen. Wenngleich alle gemeinsam entwarfen, sollte jeweils eine Person in der Gruppe der Advokat für ein thematisches Teilgebiet der Planung sein. Simuliert wurde damit eine reale Planungssituation, bei der in der Regel unterschiedliche Fachplaner in einem Team zusammenarbeiten und jeweils die Belange ihrer Disziplin vertreten, ohne dabei die Qualität des Gesamtresultats aus den Augen zu verlieren. Die Aufgabe bestand aus einem analytischen, einem konzeptionell-programmatischen und einem entwurflichen Teil. Bearbeitet wurde das Gesamtgebiet im M 1:1000. Im letzten Drittel des Semesters sollte ein Teilbereich ausgewählt und detaillierter entworfen werden (M 1:500).